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Neroli - Blühende Sinnlichkeit

Mitten in der Medina von Marrakesch, im Innenhof eines Riads, erfüllt der Duft einzelner Neroliblüten am Orangenbaum die Luft. Die Sonne scheint das ganze Jahr über vom tiefblauen Himmel und so blüht auch das ganze Jahr der Orangenbaum und trägt gleichzeitig Früchte in all seinen Farbnuancen, vom Grün der unreifen Frucht bis zum leuchtenden Orange. Dieses Bild erfüllt mich in grauen Wintertagen und weckt die Vorfreude auf die Kraft der Frühlingssonne.


Die Destillation des echten ätherischen Neroliöles erfolgt aus tausenden von Blüten des Bitterorangenbaumes. Ursprünglich stammt dieser fünf bis sieben Meter hohe, immer grüne Baum aus China. Heute finden wir ihn mehrheitlich in Marokko, Südfrankreich, Sizilien und Portugal.

 

Dieser Baum liefert uns drei verschiedene ätherische Öle.

 

Aus den Blättern, Zweigen und unreifen Früchten entsteht das Petit Grain Bigarade Öl mit einem herben und grünen Duft und einer ausgesprochen entspannenden Wirkung.

 

Die Bitterorange, im Gegensatz zur Zitrone auf beiden Seiten abgeflacht, sauer und bitter im Geschmack, ist durch Kreuzung zwischen Pampelmuse und Mandarine entstanden. Die Schale der Frucht liefert uns das ätherische Bitterorangenöl, welches in der Aromatherapie seltener Verwendung findet, im Gegensatz zum Orangenöl süss.

Das dritte ätherische Öl ist das Neroliöl. Tausende von Hand gepflückter Blüten braucht es, um den Duft in einer Flasche einzufangen. Wie bei der Jasminblüte entfaltet sich auch der Neroliduft erst in grösserer Verdünnung zu seiner ganzen Intensität. Die italienische Herzogin Flavia Orsini, Prinzessin von Nerola im 17. Jahrhundert, hat die wertvolle Wirkung sowie den betörenden Blütenduft dieses Öles geliebt und geschätzt und sich täglich in diesen gehüllt. Daher wurde die Blüte nach ihr benannt.

Bei der Destillation der Blüten entsteht als Nebenprodukt das in der orientalischen Küche viel verwendete Orangenblütenhydrolat.

 

Neroliöl ist „das Notfallöl in der Aromatherapie“ bei Schock und Trauma. Mit seinen enthaltenen Pheromonen (Botenstoffe) vermag es Spannungszustände zu lösen. Es kann wie die Bachblüten-Tropfen im Akutfall verwendet werden. Ein Tropfen ätherisches Öl auf den Pulspunkt aufgetragen, tief den blumigen, leichten und doch erdenden Duft einatmen und die Schockstarre löst sich langsam, Vertrauen stellt sich ein.

Neben der stark entspannenden, angstlösenden und aufhellenden Wirkung ist das Neroliöl wie das Orangeblütenwasser sehr wertvoll in der Kosmetikpflege der reifen und trockenen Haut. Wer möchte nicht so schön und entspannt aussehen wie eine Prinzessin! – Das Gesicht abends mit dem blumigduftenden Orangenwasser reinigen und den Ballast des Tages entfernen. Danach mit einer Crème auf der Basis von nährendem Macadamianussöl und den ätherischen Ölen von Neroli und Rosengeranie die reifere und tendenziell trockenere Haut pflegen. Dieses abendliche Ritual lädt die Entspannung für eine erholsame Nacht ein und schenkt der Haut Erholung von Umweltbelastungen und Alltagssorgen.

Und da Liebe durch den Magen geht, holen wir uns die Sonne von Marokko in die Küche mit einem…

Orangen-Mandel-Kuchen

3                    mittelgrosse Bio Orangen

5                    Eier

130g              Zucker

1/2P               Bourbon Vanillezucker

250g              geschälte gemahlene Mandeln

10g                frischer Ingwer

1-2EL             Orangenblütenhydrolat (auf gute Qualität achten!)

1                     kleine Bio Orange für Deko

                       Puderzucker zum Bestäuben

 

Den Backofen auf 170° C vorheizen und Springform von 26cm vorbereiten und einfetten.

Zwei Orangen in einem Topf mit Wasser ganz weich kochen, Wasser abgiessen und Orangen mit Schale pürieren. Die Schale der dritten Orange und Ingwer dazu reiben.

Eigelb, Orangenmix, 100g Zucker und Vanillezucker 8 Minuten idealerweise mit dem Mixer aufschlagen. Die Mandeln unterrühren.

Das Eiweiss steif schlagen und sorgfältig unter die Masse heben und in die vorbereitete Springform geben.

Bei 170° 35-40 Minuten in der Mitte des Ofens backen.

Für den Guss: 30g Zucker, wenig Wasser, 1-2 EL Orangenblütenhydrolat und die kleinere Orange in Scheiben geschnitten zusammen aufkochen. Den Kuchen mit den Orangenscheiben dekorieren, mit dem Sirup beträufeln und mit Puderzucker bestäuben.

Dieser feucht-fröhlich leuchtende Kuchen mit seinem leicht bitteren und intensiven Orangenaroma lässt uns von Märchen aus „Tausend und eine Nacht“ träumen!

Mit duftenden Träumen grüsst Euch herzlich

 

Eure Odorata

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